Agroforst ist ein Ansatz, der sich an Ideen des britischen Autors Martin Crawford anlehnt. Er hat unter dem Thema „Waldgarten“ gefordert, dass Gehölzpflanzungen einen großen Anteil an essbaren Arten und Sorten enthalten sollen.
Unser Acker – unser Projekt
Die Idee des Agroforststreifens hat die SOLAWI von Beginn an aufgenommen. Bereits im zweiten Anbau-Jahr wurden daher auf unserem Acker die ersten Bäume gepflanzt. Seitdem entstehen auf dem Acker sogenannte Agroforst-Streifen, die auf vielfältige Art und Weise nützlich und wirksam sind. Um alte Obstsorten zu erhalten, haben wir selbst Obstbäume veredelt. Dabei fanden die Obstsorten Verwendung, die sich auf dem „Alten Land“ von Irmgard und Helmut bewährt haben. Und großzügige Spenden haben es ermöglicht, auch einige größere Hochstammbäume zu pflanzen, die wir von der Biologischen Station Düren erworben haben.

Warum Gehölze in der Ackerfläche?
Klar – eine Fläche ohne „Hindernisse“ lässt sich flexibel einteilen und effizient bearbeiten. Aber es gibt gute Gründe, eine Fläche durch Gestaltung in Bereiche zu teilen.
- Baumreihen und Hecken verhindern, dass unser kostbarer Ackerboden durch Niederschlagswasser davon geschwemmt oder durch Wind davon getragen wird.
- Eine aufgelockert bepflanzte Gehölzreihe sorgt im Tageslauf für eine wandernde Beschattung der Anbauflächen. Der Boden heizt sich so weniger stark auf, die Verdunstung des Boden-Wassers wird eingeschränkt, es muss weniger gegossen werden.
- Die Bäume und Sträucher tragen durch ihr Laub zur Humusbildung bei und liefern Mulchmaterial. Gehölze, die Stickstoff aus der Luft binden können verbessern den Nährstoffgehalt des Bodens.
Die Gehölzstreifen verlaufen in etwa parallel zu den Höhenlinien und sorgen so dafür, dass das Niederschlagswasser auf dem Acker bleibt und nicht so schnell abfließen kann. Auf diese Weise sorgen Gehölze auf dem Acker auch für die Grundwasser-Erneuerung und den Hochwasserschutz.
Das Agroforst Konzept der SOLAWI
Auf dem Acker der SOLAWI durchziehen aktuell 3 Gehölzstreifen von je 3 Metern Breite. Diese Streifen folgen dabei in etwa den Höhenlinien und sind mit einem leichten Anstieg im Gelände angelegt worden. Entlang der öffentlichen Wege sind Großbäume und eine Schnitthecke teils schon angelegt, teils geplant. Im Detail sind damit folgende Ansätze verbunden:
Gehölze in 3 Etagen
Die Bepflanzung der Agroforststreifen erfolgt in 3 Etagen. Unten stehen dabei Stauden und Beerensträucher, in der mittleren Etage Halbstämme und größere Sträucher. Im oberen Stockwerk folgen dann Hochstämme und größere Bäume.

3-erlei Gehölze
Bei der Auswahl der Bäume und Sträucher sollen zu gleichen Teilen Apfelbäume, sonstige
Essbarer Garten
Nach dem Vorbild des Waldgartens, wie ihn z. B. der britische Autor Martin Crawford beschreibt, sollen die Gehölzpflanzungen einen hohen Anteil an essbaren Arten und Sorten enthalten. Obstbäume und stickstoffbindende Gehölze werden somit gepflanzt, ein Drittel Apfelsorten, ein Drittel Birne, Pflaume, Kirsche und Co. In einem weiteren Drittel finden sich dann Erle, Ölweide und ähnliche Gehölze.
Übergeordnete Ziele
Mit diesem Ansatz verfolgen wir im Wesentlichen das Ziel einer naturnahen Gestaltung der Ackerfläche in Balance zum Bewirtschaftung der saisonalen Anbauflächen. Nährgehölze pflanzen und Lebensräume schaffen
Unter dieser Zielstellung verwenden wir ausschließlich biologisches und ortsangepasstes Pflanzgut, unbehandelte Holzpfähle und kunststofffreie Materialien.
Die Arbeiten wurden dabei vornehmlich aus Ehrenamtlicher Tätigkeit und durch Spenden hervorgebracht.
Begeistert Dich das? Dann mach mit oder spende für das nächste Gehölz!